Im Rahmen eines Wettbewerbs suchte das Theater Münster Ende 2021 Nachwuchs-bühnenbildner*innen – junge Talente, in deren Arbeit eine nachhaltige Arbeitsweise im Mittelpunkt steht, die Kreativität in Reduktion finden und Interesse am Tanz haben. Nach dem Vorbild der Adolphe Appia Bühne in Hellerau wird durch das Team stellajonathan zur Spielzeit 22/23 ein dreidimensionales, modulares Bühnenbild kreiert, welches dem Publikum und der Choreographie neue Zusammenspiele von Raum, Bewegung, Licht und Musik ermöglicht. Der gewinnende Bühnenentwurf wird für mindestens zwei Spielzeiten der Tanz-Company als Bühne für Tanzabende im Großen und im Kleinen Haus dienen.
/ raum und ort
Die Bühnenelemente, welche Adolphe Appia 1912 für das Festpielhaus in Hellerau enwickelte, basieren auf der Grundform des Rechtecks. Für die zwei Spielstätten des Theater Münsters arbeiten wir mit den Grundformen Kreis und Dreieck als Ausgangspunkt der Entwicklung eines modularen Konzeptes. Diese Formen spiegeln den jeweiligen Charakter der einzelnen Spielstätten des Theaters wieder.
/ kreis
Der Kreis steht für das große Haus mit seiner runden offenen Bühne und den geschwungenen Zuschauerreihen.
/ dreieck
Die zweite Spielstätte ist geprägt von einer spitz und rautenförmig zulaufenden Grundform mit dem dreieckigen Bühnenbereich auf der einen Hälfte des Raumes. Hierfür entwickelten wir unterschiedliche, auf dem Dreieck basierende Module, die sich in unterschiedlichen Abfolgen und Anordnungen aufbauen lassen.
/ komposition und dynamik
Dabei sind die Module wie ein Setzkasten konzipiert. Sie lassen sich miteinander in einer Vielzahl an möglichen Raumkompositionen kombinieren. Durch die Kombination der unterschiedlichen Formen entsteht eine natürliche Dynamik. Eine Dynamik zwischen Kreis und Dreieck, zwischen großem und kleinem Haus, ein Dialog zwischen den Spielstätten.